Stoffbilder - mit allen Sinnen betrachten
Rechtzeitig nach meiner Ausbildung zur Damenschneiderin entdeckte ich die Möglickeit mit einer Nähnadel an Stelle eines Stiftes oder Pinsels Bilder, nämlich Stoffbilder, zu malen. Stoffe ganz unterschiedlicher Art verarbeite ich zu Gemälden: dicke, dünne, grobe, feine, transparente und auch sehr ausgefallene, die genau zu beschreiben der Hand überlassen werden sollte. Die Kunst der Stoffbilder ist nicht nur wegen der Technik einzigartig, nähen statt malen, sondern auch in ihrer Wirkung. Das stoffliche und damit plastisch wirkende Bild reizt den Betrachter, es berühren, befühlen zu wollen. Der Stoff macht die Bilder im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar. Meine Stoffbilder sind vielschichtig, mehrdimensional oder auch sphärisch durchsichtig, je nachdem ob es nun figürliche, naturalistische Bilder oder abstrakte Stoffkollagen sind. Ich kombiniere Farbenpracht mit plastischer Stofflichkeit. Die Farben sind für mich die Stoffe. Sie werden aufgetragen, genäht und gleichen Akkorden in ihrer harmonischen Vielfalt. Es ist immer wieder für mich eine Herausforderung meine Absichten und Gedanken in meinen Stoffbildern um diese haptische Dimension zu erweitern. Mach die Augen auf und fühle.
Frauke Lara Düll
1957 | Geboren in Berlin |
1977 | Abitur und Gesellenbrief für Damenschneider |
1979 - 1980 | Aufenthalt in Großbritannien |
1982 - 1987 | Studium ( Literatur, Linguistik, Philosophie) in Bielefeld |
1989 | Tochter Eva geboren |
1992 - 1994 | Als Modedesignerin in Ateliergemeinschaft A97 |
1995 | Arbeitsschwerpunkt Stoffkunst mit der Reihe "Natur und Zivilisation" |
1997 | Erstes eigenes Atelier in der Regerstrasse |
2008 | Umzug in Atelierwohnung in Ehlentruper Weg |
2014 | Ich fange an, in der neu gegründeten UBU Theatergruppe mitzuspielen |